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Erkundungsgänge... |
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Wenn in Artà die Laternen angehen ... |
pflegt
Figaro durch das nach der Geschäftigkeit des Tages zur Ruhe
gekommene Städtchen seinen abendlichen Spaziergang anzutreten – von
der Carrer Major über den Marktplatz, durch die Gassen der
Fußgängerzone hinauf zum Rathausplatz ... |
und an
guten Tagen bis hinauf zur Burg – Zeit genug, um selbst zur Ruhe zu
kommen, den Tag noch einmal Revue passieren zu lassen und den
kommenden schon einmal zu überdenken. Überschaubare Gedanken
allemal, die Gedanken eines Pensionärs aus dem Norden, der das
Privileg eines Ferienhauses im Süden genießen darf! |
Mit
der Beschaulichkeit ist es allerdings jäh vorbei, wenn er an seine
Freunde und Bekannten hier in Artà denkt, von denen einige im Zuge
der Krise mit dem Arbeitsplatz ihre Lebensmitte verloren haben. Aus
selbstbewussten, lebensfrohen Menschen hat die Arbeitslosigkeit
zutiefst verunsicherte Arbeitnehmer gemacht, dankbar für jede
Gelegenheit, sich selbst und ihre Familien über Wasser zu halten. |
Ist Europa wirklich nur eine Schönwetterveranstaltung für
Privilegierte? Was muss geschehen, dass auch die Ausgestoßenen
wieder einen lebenswerten Platz in der Gesellschaft finden – in
Spanien, in Europa, in den Herzen der
Privilegierten? |
Und immer, wenn ihn solche Gedanken überkommen, beschleunigt Figaro
seinen Schritt, und die beschaulichen Gässchen fangen an,
gespenstische Schatten zu werfen.
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